Zielsetzung des Moduls / Einbindung in das Curriculum
Das Modul gründet sich auf Kenntnissen in Genetik, Physiologie, Zellbiologie und Evolution aus dem Ba- chelorstudium.
Vorlesung: Ziel der Vorlesung ist die Vermittlung von wissenschaftlichen Grundlagen zur allgemeinen und angewandten Mikrobiologie (inklusive der Biotechnologie), mit Fokus auf die Bedeutung von Mikroorganis- men für globale Prozesse sowie für Mensch, Tier und Pflanze.
Praktikum: Im praktischen Teil werden Aspekte der Mikrobiologie vermittelt, die relevant sind für den Schul- unterricht. Parallel dazu erleben die Kursteilnehmer die Herausforderungen, denen sich Lernende mit För- derbedarf in den Bereichen Hören und Sehen im biologischen Unterricht stellen müssen. Hiermit wird das Ziel verfolgt, Professionalität im Lehrberuf anzubahnen, die am Primat inklusiver Erziehungs- und Bildungs- angebote orientiert ist.
Lehrinhalte
Vorlesung: In der Vorlesung werden nach einer Einführung in allgemeine Eigenschaften von Mikroorganismen vor allem deren Lebensweise mit Fokus auf den mikrobiellen Stoffwechsel und seiner Regulation dargestellt. Im Weiteren werden dann die enorme Vielfalt der Mikroorganismen sowie deren Rolle für die Ökosysteme (insbesondere in Hinblick auf Stoffkreisläufe und Symbiosen) erörtert. Abschließend soll die Bedeutung von Mikroorganismen für den Menschen behandelt werden, sowohl in Hinblick auf die technische Nutzung (Biotechnologie, Nahrungsmittelherstellung) als auch in Hinblick auf medizinische Aspekte (Krankheitserreger, Hygiene, Antibiotika).
Praktikum: Aufbauend auf die Vorlesung und ergänzend hierzu werden im praktischen Teil Versuche durchgeführt zum Anreichern, Isolieren und Charakterisieren von Luftkeimen, Endosporenbildnern, fluoreszierenden Pseudomonaden, Milchsäurebakterien, Bakterien des Stickstoffkreislaufs, Bakterien des Schwefelkreislaufs, anaeroben phototrophen Bakterien. Exemplarisch werden Zelltiter in Backhefe und Milchprodukten bestimmt. Darüber hinaus vermittelt das Praktikum Kenntnisse über das Herstellen und Nachweisen biotechnisch relevanter Produkte, zum mikrobiellen Abbau sowie zur Transformation und Konjugation. Bei ausgesuchten Versuchen werden Hilfsmittel zum Simulieren sensorischer Beeinträchtigungen von Schülerinnen und Schülern eingesetzt. Dadurch wird ein Perspektivwechsel herbeigeführt, durch den die Praktikumsteilnehmer selbst unterschiedliche Handicaps erfahren. Die Studierenden reflektieren auf dieser Grundlage das Recht aller Menschen auf Bildung in einem nicht-diskriminierenden und auf Chancengleichheit ausgerichteten Bildungssystem (z.B. UN-Behindertenrechtskonvention, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte).
Lernergebnisse (Wissen und Kompetenzen) des Moduls
Die Studierenden
- entwickeln einen Überblick über die allgemeine und angewandte Mikrobiologie in einer Vertiefung,
die es ihnen ermöglicht, mikrobiologische Inhalte kompetent für Schüler/innen zu vermitteln;
- entwickeln einen Überblick über die allgemeine und angewandte Mikrobiologie in einer Vertiefung,
entwickeln im praktischen Teil ein Verständnis der Funktion ausgewählter Bakteriengruppen im jeweiligen Ökosystem bzw. Stoffkreislauf;
- entwickeln einen Überblick über die allgemeine und angewandte Mikrobiologie in einer Vertiefung,
beherrschen grundlegende mikrobiologische Techniken zum Anreichern, Isolieren und Kultivieren
von Bakterien wichtiger physiologischer und taxonomischer Gruppen und zum Bestimmen von
Keimzahlen sowie zur Demonstration des bakteriellen Genaustausches;
- entwickeln einen Überblick über die allgemeine und angewandte Mikrobiologie in einer Vertiefung,
sie sind zudem befähigt, mikrobiologische Versuche unter Berücksichtigung der typischerweise im
Biologieunterricht gegebenen Bedingungen zu verwirklichen;
- entwickeln einen Überblick über die allgemeine und angewandte Mikrobiologie in einer Vertiefung,
sind sensibilisiert für den inklusiven Umgang mit Lernenden mit Förderbedarf in den Bereichen Hören und Sehen. Dies beinhaltet das Erkennen biologieunterrichtlicher Strukturen und Praktiken, die eine Teilhabe der Schülerinnen und Schüler behindern sowie das Aufzeigen von Möglichkeiten des Lehrens und Lernens, um eine Partizipation aller Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.